Energiewende in Deutschland: Wo stehen wir?
Die Datenbank der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) bietet einen umfassenden Überblick über die Energiewende in den Bundesländern. So zeigen die Zahlen zur umweltfreundlichen Stromerzeugung, das fast 40 Prozent der Solar-Anlagen in Deutschland allein in den beiden sonnenreichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg installiert sind.
Rahmenbedienungen für die Energiewende werden grundsätzlich von der Bundesregierung gesetzt. Jedoch formulieren die Bundesländer auch eigene Klimaschutzziele und können durch eigene Verordnungen die Energiewende bedeutend beschleunigen oder verlangsamen. Das von der Agentur für Erneuerbare Energie (AEE) betreute Portal „Föderal Erneuerbar“ (1) bietet eine umfangreiche Datenbank mit mehr als 500 Datensätzen zur Energiewende in den Bundesländern, um eine bessere Koordination der Energiewende zu fördern.
Sonnenenergie
Solaranlagen leisten einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung. Bei Solarstrom zeigt sich ganz deutlich ein Süd-Nord-Gefälle. Fast 40 Prozent der Solar- oder Photovoltaik (PV)-Anlagen in Deutschland sind allein in Bayern und Baden-Württemberg installiert. Hohe Werte verzeichnen außerdem Länder mit vielen Dachflächen, (wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen) sowie Länder mit vielen Freiflächenanlagen (wie Brandenburg) (2).
Die Anzahl der neu installierten PV-Anlagen ist in Deutschland im Jahresdurchschnitt von 2016 bis 2018 fast um 30 Prozent gestiegen (3). Dabei ist die durchschnittliche Leistung von neuen Anlagen um mehr als 60 Prozent gestiegen (4). Das deutet auf die kontinuierliche Effizienzverbesserung und ständige Weiterentwicklung der Solaranlagen-Technologie hin.
Auch wenn die Solar-/Photovoltaik-Anlagen bereits einen erheblichen Beitrag zur Energiewende leisten, verfügt diese Solartechnologie über ein größeres und bisher unrealisiertes Potenzial. Die beste Umsetzung der Solar-Anlagen in Jahr 2020 zeigen folgende Bundesländer: Bayern, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg (5).
Stromspeicher
Immer mehr Menschen entscheiden sich auch für Stromspeicher zu ihrer PV-Anlage. Nur allein in Bayern waren im Jahr 2020 mehr als 54.000 Solarstromspeicher im Betrieb, fast dreimal so viel wie im Jahr 2016. Laut AEE investierten die Betreiber in Bayern bei jeder zehnten PV-Anlage in 2020 zugleich in einen Solarstromspeicher. Im Jahr 2016 hatten nur vier von hundert Anlagenbetreiber einen Stromspeicher, um den selbst erzeugten Strom zeitversetzt nutzen (6).
Solarthermie und Wärmepumpe
Die klimafreundliche Strom- und Wärmeversorgung mit Solarthermie konzentriert sich ebenfalls auf die beiden großen Südländer Bayern und Baden-Württemberg (7). Mehr als die Hälfte der Wärme aus Solarthermie wird hier produziert. Die Zahlen der AEE zeigen, dass Gebäude in Bayern mit 21 Prozent und in Baden-Württemberg mit 17,6 Prozent den größten Anteil an klimafreundlichen Solarthermie-Anlagen aufweisen (8). Die Nachfrage nach Wärmepumpen wuchs im Jahr 2020 um 10 Prozent gegenüber dem Jahr 2016. In Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen war die Wärmepumpe im Jahr 2020 in neu errichteten Wohngebäuden besonders beliebt (9).
Die steigende Nachfrage nach Wärmepumpen in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage kann durch die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude erklärt werden. Eine Solarthermie-Anlage kann zusammen mit einer Wärmepumpe eine Förderquote von bis zu 50 Prozent erhalten.
Über ein großes Potenzial für die Zukunft erneuerbarer Energie verfügen die innovativen Solaranlagen mit Photovoltaik-Thermie-Modulen. Sie vereinen die Wärme- und Stromerzeugung in einem Modul und sind in Kombination mit Wärmepumpen perfekt für effizientes Heizen und kostensparende Stromerzeugung geeignet.
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